Die Geschichte des Platzes
8./9. Jhdt. Vermutlich erste Besiedelung des Ortes etwa 280m über NN am Fuß des Steigerwalds.
1230 in einer Urkunde als „Dorf Schonebach“ das erste Mal erwähnt. Dorf und Schloss – mit dem Bau beginnt Thomas Fuchs 1466 – sind in wechselndem Besitz: Grafschaft Castell – Würzburger Hochstift – Kloster Schwarzach – verschiedentlicher Privatbesitz (Fuchs, von Vestenberg, von Wichsenstein, Echter von Mespelbrunn u.a.).
1497/1509 wird das Schloss in der Casteller Wildbannkarte als „Kirchschambach“ „mit kempnaten, thuren, theren, zwingern, greben“ erwähnt. Das Schloss im Besitz der Fuchs ist mit einer starken Mauer, einem Wall und Wassergraben umgeben.
1525 werden Schloss und Dorf, im Besitz der von Wichsenstein, im Bauernkrieg zerstört, das Schloss wird nicht oder nur teilweise wiederaufgebaut.
1698 erwerben die Freiherren von Guttenberg das Gut. Johann Gottfried von Guttenberg wurde
1684 Fürstbischof in Würzburg und beauftragt kurz vor seinem Tod den Baumeister Joseph Greissing mit dem Neubau des heutigen Schlosses. Dazu gehört eine ausgedehnte Parkanlage mit eigenem Weinberg. Diese Grundstücke waren miteinander verbunden und weitläufiger als heute.
1783 ist der Fürstbischof von Würzburg und Bamberg, Franz Ludwig Erthal im Besitz des Schlosses.
1803 Durch der Säkularisation kommt das Schloss an den bayerischen Fiskus und wieder in verschiedentlichen Privatbesitz, wird zeitweilig als „churfürstliches Forstamt“ genutzt. Ab 1848 ist es im Besitz des Weinhändlers Lurz, dessen Witwe es nach seinem Tod
1874 an den Grafen Friedrich-Karl von Schönborn verkauft. Er und ab 1888 seine Frau Julie geb. Markgräfin von Pallavicini ziehen hier ein. Der Graf ist als Zentrumspolitiker ab 1877 Mitglied des Reichstages, seine Frau widmet sich sozialen Belangen in der Umgebung. In dieser Zeit wird der Park neugestaltet, der Teich erstmals angelegt und die erste Gärtnerei errichtet. Die Ehe der Schönborns bleibt kinderlos.
1899 Womöglich deshalb errichtet die Gräfin eine im oberen Park befindliche Lourdes-Grotte. Der zugehörige Kreuzweg entsteht erst nach dem Tod des Grafen 1913. Die damaligen hölzernen Stationen sind nicht erhalten, der heutige Kreuzweg stammt aus späterer Zeit.
1922 vermacht die Gräfin das Gelände testamentarisch den Oberzeller Franziskanerinnen. Bedingung ist, dass diese die „Kinderbewahranstalt“ und die örtliche Krankenpflege weiter betreiben. Bis 1966 befindet sich der Kindergarten auf dem Gelände. Die Schwestern betreiben hier seit 1926 ebenfalls ein Heim für Mädchen und junge Frauen sowie einen landwirtschaftlichen Betrieb.
1936 entgeht die Gemeinschaft der Auflösung durch die Nationalsozialisten. Nach der Zerstörung Würzburg findet Bischof Mathias Ehrenfried kurz hier und danach im Kloster Oberzell Zuflucht.
2020 Zuletzt können die Schwestern den Betrieb nicht mehr aufrechterhalten und verkaufen das Schloss erneut in Privatbesitz. Im Rahmen einer Stiftung soll der bisherige Geist und vor allem auch die Offenheit des Geländes auf Dauer erhalten bleiben.
Schloss und Park sind heute Baudenkmäler. Der gesamte Park mit seinem alten Baumbestand ist offen für Besuch, das Schloss nach Vereinbarung. Das Gelände wird von mehreren Projekten bewirtschaftet.
Kirchschönbach mit knapp 400 Einwohner*innen ist heute Teil der Gemeinde Prichsenstadt.